Sarah Connor und ihre Werbeaktion für Kinderschokolade von Ferrero (siehe Video oben). Für uns passt das Bild der dreifachen Mutter und der dringende Verdacht von Kinderarbeit in den Schokoladenprodukten von Ferrero nicht wirklich zusammen. Wir gehen weiter davon aus, dass Sarah Connor – wie die meisten – nichts von den dunklen Seiten der Schokoladenindustrie wusste!
Nach zwei offenen Briefen an Sarah Connor(1.Brief / 2.Brief), liegt uns nun eine Stellungnahme seitens Sarah Connors Manager und Lebensgefährten Florian Fischer vor. Er teilt mit, dass Sarah Connor sich “entschieden von jeglicher Form von Kinderarbeit, -ausbeutung oder auch deren Duldung distanziert und diese auf das schärfste verurteilt.”.
Diese Aussage freut uns sehr, denkt Sarah Connor über das Thema doch offenbar genauso wie wir und auch andere (auch Prominente) Unterstützer unseres Projekts. Florian Fischer bittet uns, die Gesprächseinladung von Ferrero anzunehmen: “Am Ergebnis dieses Informationsaustausches sind wir sehr interessiert”, so der 34jährige Manager.
Das werden wir tun und sehen dem bereits angekündigten Gesprächstermin mit der Ferrero-Geschäftsleitung gespannt entgegen. Wir sind neugierig, ob Ferrero die zahlreichen von Fachleuten und Medien erhobenen Vorwürfe der Nutzung von Kinderarbeit in ihren Schokoladen-Produkten entkräften kann.
Auf unseren Offenen Brief an Sarah-Connor (siehe hier) bekamen wir in der vorletzten Woche eine Rückmeldung seitens Florian Fischer, Lebensgefährte und Manager von Sarah Connor. Er teilte uns mit, dass Sarah Connor derzeit in China auf Konzertreise sei, man sich aber in der vergangenen Woche bei uns melden wolle.
Leider blieb die versprochene Rückmeldung auf unseren Brief jedoch aus. Stattdessen erhielten wir ein Telefax und Schreiben von der Ferrero-Geschäfstführung (siehe hier) – obwohl wir diese ja eigentlich gar nicht angeschrieben hatten (wobei wir es natürlich sehr gut finden, dass Ferrero mit uns sprechen will) . Die Schoko-Fair-Gruppe hat heute nochmals eine Email an Sarah Connor und Florain Fischer verfasst:
Sehr geehrter Herr Fischer, liebe Sarah Connor,
bis heute haben wir keine Antwort auf unseren Brief, den wir an Sarah Connor geschrieben haben, erhalten. In der Mail vom 20.9. wurde uns versprochen, dass Sie sich bei uns „in der kommenden Woche zurückmelden“.Statt dessen bekommen wir einen Brief von der Ferrero-Geschäftsführung, die wir noch gar nicht angeschrieben hatten.
Unsere Informationen und Belege für den dringenden Verdacht von Kinderarbeit in den Schokoladenprodukten von Ferrero waren z.B. bei einer Aktion bei EDEKA ausreichend, um die Fotocasting Aktion von Kinderschokolade dort sofort abzubrechen und aus dem Markt zu schicken.
Wir interessieren uns sehr, was Sarah Connor als Mutter denkt, der Kinder sehr am Herzen liegen: „Am Ende zählen die Menschen – vor allem unsere Kinder. Sie sind der schönste Beitrag, den wir in dieser kurzen Zeit, die wir auf dieser wunderschönen Erde sind, leisten können. Damit sind die Prioritäten doch schon klar, oder? “ (Zitat Interview Sarah mit T-online, bit.ly/UC9QT7)
Wir würden sehr freuen, wenn Sie Ihr Versprechen halten, und uns eine Rückmeldung zu unserem Offenen Brief geben.
Vielen Dank und liebe Grüße von
Selen, Merve, Sandro, Jan, Pascal und alle von Schokofair
Da schreibt man einen Brief an Sarah Connor und es kommt erst einmal eine Antwort von Ferrero Deutschland. Stephan Nießer und Thomas Laux, beide aus der Chef-Etage von Ferrero Deutschland, reagieren mit dem Schreiben auf unsere Aktion und unseren offenen Brief an Sarah Connor (siehe hier).
Ferrero teilt in dem Schreiben unter anderem mit, dass der Süßwarenhersteller ein „sozial agierendes Unternehmen“ ist. Weiterhin gehört die Achtung der Menschenrechte zu den grundlegenden Faktoren für die Auswahl der Süßwaren-Rohstoffe und bis zum Jahr 2020 will man „den gesamten Bedarf der Ferrero-Gruppe mit nachhaltigem Kakao“ abdecken (letzteres kommt uns irgendwie bekannt vor). Zudem möchte Ferrero gerne das persönliche Gespräch mit unserer Gruppe suchen und wird zeitnah mit einem Terminvorschlag auf uns zukommen.
Die Schoko-Fair-Gruppe freut sich über die Ferrero-Gesprächsbereitschaft und trifft sich am kommenden Montag zu einer neuen Sitzung, um über das Schreiben und weitere Vorgehen zu diskutieren. Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Vorab hier schonmal das Ferrero-Schreiben vom 24.09.2012:
Ferrero-Schreiben, Seite 1/2 Ferrero-Schreiben, Seite 2/2
Kurzes Update: Nach unserer eigentlich ja recht einfachen Frage, ob in der mittlerweile zu 100% UTZ-zertifizierten „Fin-Carré“-Schokolade von LIDL nun garantiert keine Kinderarbeit mehr steckt, ist bei LIDL offenbar das große Schweigen ausgebrochen.
Mit diesem relativ allgemein gehaltenen Schreiben, welches nicht wirklich unserer Fragen beantwortete, reagierte LIDL bereits vor einigen Monaten auf unserer erste schriftliche Anfrage. Da uns die Beantwortung unserer Fragen jedoch am Herzen liegt, baten wir LIDL mit einem erneuten Schreiben am 03. September noch einmal um die Beantwortung unserer Fragen:
„Einer der wichtigsten Wege, auf denen UTZ sicherstellt, dass in der Tat UTZ zertifizierte Farmen alle sozialen und ökologischen Anforderungen einhalten, ist eine strenge Überwachung der Bauern und ihrer Gruppen.
Jährliche Audits/Zertifizierungen werden durch unabhängige Auditoren/ Überprüfer durchgeführt und zusätzlich auch unangemeldete Besuche nach dem Zufallsprinzip von den Wirtschaftsprüfern vorgenommen. UTZ führt auch sogenannte „Schattenaudits“ durch, um sicherzustellen, dass die Abschlussprüfer sich an die Richtlinien halten.
Darüber hinaus müssen Bauern und Genossenschaften strenge interne Check-ups durch „Internal Control Systems“ durchzuführen.
UTZ arbeitet zur Verhinderung von Kinderarbeit nach den Kernarbeitsnormen der IAO als verbindliche Kriterien in unserem Codes of Conduct. Diese Kriterien werden durch die strikte Überwachung und Steuerung erreicht, wie in dem Abschnitt oben beschrieben.
Um das ultimative Ziel, volle Beseitigung der Kinderarbeit auf Kakaoplantagen zu erreichen, sind wir auf alle wichtigen Mitakteure angewiesen, einschließlich der lokalen Gemeinschaften und Regierungen, die eine aktive Rolle zu übernehmen haben.“
(Übersetzung: SchokoFair)
Sondersendung von WDR5 zur Verleihung des WDR Kinderrechtepreises 2012. Drei unserer SchokoFair-Schüler berichten vor Ort in der Live-Sendung von unserem Projekt.
Musikvideo: Adobe Flash Player (Version 9 oder höher) wird benötigt um dieses Musikvideo abzuspielen. Die aktuellste Version steht hier zum herunterladen bereit. Außerdem muss JavaScript in Ihrem Browser aktiviert sein.
Die Gruppe „Schokofair“ wollte beim Werbecasting gegen Kinderarbeit demonstrieren. Die Veranstalter knickten ein. Im Supermarkt durften die Schüler eine Demonstration gegen Kinderarbeit abhalten. Düsseldorf. Sie haben schon mehrere Preise für ihr Engagement gegen Kinderarbeit erhalten, auch den Schulpreis der WZ. Die Schüler der Montessori-Hauptschule in Flingern geben sich damit aber nicht zufrieden, am Freitag haben sie im Supermarkt Edeka-Zurheide eine Werbeaktion von Ferrero gesprengt. Der Konzern steht sehr im Verdacht, überwiegend Kakao zu verarbeiten, der durch Kinderarbeit gewonnen wird. (…)
“Dein Gesicht für Kinderschokolade” – die von Sarah Connor unterstützte Ferrero-Kampagne sorgt für Wirbel: Nach dem im Internet veröffentlichten offenen Brief der Schülerinnen und Schüler der Montessori-Hauptschule, fassten diese einen tollkühnen Plan: Die “Dein Gesicht für Kinderschokolade-Castingtour” kam am heutigen Freitag in den Edeka-Zurheide-Markt in Düsseldorf Reisholz. Das Vorhaben: Eine unangekündigte Stör- und Protestaktion im 2011 als „Bester Supermarkt Deutschlands“ ausgezeichneten Mega-Supermarkt!
So unangekündigt wie gedacht, blieb die ganze Aktion jedoch nicht lange. Durch ein nicht näher bekanntes Leck in der Presselandschaft, welche im vorhinein zu der Aktion herzlich eingeladen worden war, waren sowohl der Markt Edeka Zurheide als auch die Polizei über das Vorhaben der Schüler informiert. Aus dem Edeka-Gebäude beobachtet, von der Polizei bereits auf dem Parkplatz angesprochen, kam doch sehr schnell das gemeinsame Gefühl auf “mal sehen, ob wir dieses Gebäude heute noch betreten können”.
Als dann auch noch auf dem Parkplatz der Marktleiter Bernd Polert und Edeka-Zurheide-Inhaber Rüdiger Zurheide auf die SchokoFair-Gruppe zukamen, sahen die Schüler ihren Rausschmiss vom Edeka-Gelände schon vor ihrem geistigen Auge.
Doch manchmal kommt es eben anders als man denkt: “Wir haben die Casting-Aktion von Ferrero heute morgen – direkt nachdem wir durch Euer Projekt von den Hintergründen des Verdachts auf Kinderarbeit bei Schokoladenproduktion erfahren haben – abgesagt!” so Rüdiger Zurheide, Eigentümer und Geschäftsführer der Edeka-Kette. “Wir wollen erst wissen, was an der Sache dran ist, und wenn das so ist – wovon wir derzeit ausgehen – wird diese Aktion in unserem Haus nicht stattfinden”.
Was für ein Erfolg! Spontan applaudierte die SchokoFair-Gruppe der EDEKA-Geschäftsleitung. Nach einem ausgiebigen Informationsaustausch auf dem Parkplatz, ging es dann mitsamt Filialleiter und Inhaber in den Edeka-Markt, um die geplante Kundgebung vor der versammelten Presse und den Kunden abhalten zu können mit Unterschriftensammeln, Flyer verteilen, Megafon-Ansagen – Infoprotest vom Besten.
Auch Schulleiterin Birgit Planken sprach lange persönlich mit der EDEKA-Marktleitung und freute sich mit den Schülern über das Erreichte.
“Wir sind jetzt durch Euch als Edeka-Markt über diesen Umstand informiert und damit auch die Geschäftsführung von Edeka Deutschland,” so Geschäftsführer Rüdiger Zurheide. Fillialleiter Bernd Polert bot Schokofair einen weiteren Infoaustausch an: “Wir können gern gemeinsam beraten, wie wir in Zukunft mit dem Thema umgehen”.
Besser hätte es wohl nicht laufen können: Nicht nur die Aktion vor Ort konnte ohne größere Schwierigkeiten durchgeführt werden, auch seitens Sarah Connor erfolgte inzwischen eine Rückmeldung. Florian Fischer, Manager und Lebensgefährte von Sarah Connor teilte uns per Mail mit, dass diese sich derzeit noch auf einigen Konzert-Terminen im Ausland befindet, sich aber im Laufe der kommenden Woche bei der SchokoFair-Gruppe melden wird.
Wir halten Euch auf dem Laufenden!
Kinder gegen Kinderarbeit
Für ihr Projekt „Schokofair“ erhält die Montessori-Hauptschule in Flingern den WDR-Kinderrechtspreis. Die Jury sprach den Düsseldorfern eine besondere Anerkennung aus: „Hier haben Schüler aus eigenem Antrieb umfangreiche Aktionen gestartet, um auf die unmenschliche Ausbeutung von Kinderarbeitern bei der Kakaoernte aufmerksam zu machen.“
Ein Beitrag von Daniela Partenzi, Quelle: WDR.de
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Wir sammeln online und offline Unterschriften gegen Kinderarbeit in der Kakaoproduktion. Unterstütze uns und zeichne unsere Petition!