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Die Montessori-Hauptschule Hermannplatz erhält am Sonntag – neben drei anderen Projekten – den Kinderrechtepreis 2012 des WDR. Wie der Westdeutsche Rundfunk mitteilt, würdigt die Jury damit das langjährige Engagement der Schüler gegen Kinderarbeit in der Schokoladenindustrie. (…)
Wolfgang Niedecken ehrt engagierte Schüler in Flingern
Hauptschule erhält für Initiative gegen Kinderarbeit in Afrika einen Kinderrechtepreis.
Düsseldorf. Den WZ-Schulpreis haben die Schüler der Montessori-Hauptschule mit ihrem Schokofair-Projekt schon gewonnen, jetzt auch noch den WDR-Kinderrechtepreis. Am Montag war Jurymitglied BAP-Sänger Wolfgang Niedecken in Flingern, um mit Schülern über ihr Engagement zu sprechen. Und die hatten schon wieder von einer neuen Initiative zu berichten und erläuterten, wieso sie einen Brief an Sarah Connor geschrieben haben. (…)
Die Westdeutsche Zeitung (WZ) wurde durch die AWO-Auszeichung unseres Projektes auf uns aufmerksam und berichtete am 02. Juni 2011 in einem größeren Bericht über unsere Arbeit. Wer ihn lesen möchte, kann dies nachfolgend gerne tun :-)
Liebe Sarah Connor,
wir sind die Schokofair-Gruppe der Montessori-Hauptschule Düsseldorf (www.schokofair.de).
Wir sind Preisträger des WDR-Kinderrechtepreises 2012. Die WDR-Kinderjury unterstützt uns, damit “es den Schokoherstellern nicht länger piepegal ist, ob Kinder durch ihr Profitstreben kaputt gehen”. Auch z.B. Wolfgang Niedecken und Inka Bause unterstützen unser Projekt.
Wie wir aus den aktuellen Medien erfahren haben, sind Sie Patin der neuen Aktion “Dein Gesicht auf Kinderschokolade”. Wir schreiben Ihnen, weil Sie auch Mutter sind und bestimmt Kinder lieben.
Wir haben herausgefunden, dass der größte Teil unserer Schokoladen-Produkte leider mit Kinderarbeit oder sogar Kindersklaverei produziert wird. Ein Großteil der Kakaobohnen-Ernte kommt aus der Elfenbeinküste. Wenn Sie einen kurzen Überblick über die Zustände bei der Kakaobohnen-Ernte sehen wollen, schauen Sie sich kurz den 5-Minuten-Film von dem ARD-Redakteur Jochen Taßler an:https://www.schokofair.de/schokofair-worum-gehts
Die Firma Ferrero, Hersteller der “Kinderschokolade”, ist leider kein gutes Beispiel in diesem Bereich. Laut firmeneigener Aussage verwendet Ferrero 90% nicht-zertifizierten Kakao, was eben auch Kinderarbeit und Kindersklaverei in den Produkten sehr nahelegt. Auch die “Profis” von “Aktiv gegen Kinderarbeit” stellen Ferrero ein eher schlechtes Zeugnis in diesem Bereich aus (siehehttps://bit.ly/HsoP09). Nur Fairtrade-Schokoladen garantieren bisher, dass 100% keine Kinderarbeit vorkommt.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen. Wir glauben nicht, dass Sie diese dunklen Seiten der Schokoladenproduktion kennen. Ansonsten würden wir nicht verstehen können, warum Sie Ihr Gesicht und Ihr gutes Image für das hergeben, was bisher wirklich hinter “Kinderschokolade” steckt.
Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen :-)
Merve, Joshua, Bernd und alle von SchokoFair.de
Ist „Fin Carré“, die günstige Schokoladenmarke der Firma LIDL, die erste richtig preiswerte Schokolade ganz ohne Kinderarbeit?! Kurz vor den diesjährigen Sommerferien sind wir dieser Frage nachgegangen, und wollten von LIDL vor allem diese eine, ziemlich einfache Frage beantwortet wissen.
Um es gleich vorab zu sagen: Es ist keineswegs so, dass LIDL uns nicht geantwortet hätte. Das zweiseitige Antwortschreiben klärt die Widersprüchlichen Aussagen hinsichtlich der „100%igen UTZ-Zertifizierung des verwendeten Kakaos schon heute“, und in anderen Texten erst „bis zum Jahr 2020“ (siehe Artikel) auf. Demnach ist es LIDL bereits heute gelungen, in Deutschland für seine Marke “Fin Carré” zu 100% zertifizierten Kakao zu verwenden – erheblich schneller als erwartet. Dieser Erfolg ist jedoch noch so frisch, dass derzeit noch alte Verpackungen mit der Absichtserklärung, dies erst bis zum Jahr 2020 zu erreichen, im Umlauf sind.
100% zertifizierter Kakao in den Fin Carré-Schokoladen. Das müsste doch eigentlich auch heißen, 100% Kinderarbeitsfreie Schokolade – verbrieft und überwacht. Zertifiziert eben! Oder nicht?!
Dazu, und zu einigen anderen konkreten Fragen, konnten wir LIDL bislang keine verbindlichen Antworten entlocken, weshalb wir unsere offen gebliebenen Fragen heute noch einmal in einer Anfrage gestellt haben.
Hier unser bisheriger Schriftverkehr:
1. Schreiben an LIDL Antwortschreiben LIDL 2. Schreiben an LIDL
ei der Projektwoche entdeckten wir eine neue Werbeaktion im Supermarkt. Neuerdings verkauft z.B. LIDL mit “FinCarré” eine Schokoladenserie mit dem UTZ Certified Siegel. UTZ heißt in der Mayasprache „gut“. Eigentlich soll UTZ Certified ein Siegel sein, bei dem „Verantwortung verbindet“, auch Kinderarbeit soll dabei ausgeschlossen sein.
Der Text auf der Verpackung lässt uns aber daran zweifeln. Die Internet Informationen z.B. von UTZ Certified allerdings garantieren mit dem Siegel “100% zertifizierten und überwachten Kakao”. Was stimmt nun?
UTZ Certified wird von der Firma Solent GmbH in Zusammenarbeit mit Lidl verwendet, die die FinCarré Schokolade in NRW produziert. Auf der Schokoladenverpackung steht folgendes: “Bis zum Jahr 2020 wird Lidl für alle Schokoladentafeln der Marke FinCarré ausschließlich Kakao aus nachhaltigem und zertifiziertem Anbau verwenden.” Seltsam, heißt dies: bis 2020 ist alles “gut”, danach nicht mehr? Oder bedeutet es, dass bei den heutigen Tafeln im Jahre 2012 (und weitere 7 Jahre) auch nicht nachhaltiger, zertifizierter Kakao-Anbau verwendet werden kann? Geworben wird auf der Schokoladentafel merkwürdigerweise nicht mit 100% zertifiziert, überwacht und garantiert ohne Kinderarbeit, sondern mit “auf dem Weg nach Morgen”.
Wir wollen bei einer Schokolade gern wissen, was heute und nicht morgen gut sein soll! Wir fragen uns:
Die FinCarré-Schokolade kostet sensationell nur 39 Cent. Alle Fairtrade-Schokoladen kosten über 1 Euro. Ist also Fin Carré mit UTZ Certified bei Lidl nun die erste wirklich super günstige Schokolade ohne Kinderarbeit oder ist es ein PR-Fake?
Wir werden der Sache auf den Grund gehen und bei Lidl, UTZ Certified und bei der Firma Solent in Übach-Palenberg genau nachfragen.
Text: Semih, Merve, Bernd
“An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit!” dachten viele Montis nach dem Gewinn des 1.Platzes im Bronzelauf der Drachenbootregatta im Düsseldorfer Medienhafen am Samstag 16.6.2012. Unsere Aktion Schokofair gewann viele Freunde und Unterstützer unter den Teilnehmern und Besuchern der Regatta.
Der Veranstalter des 17.Dragonboat Cups hatte im Rahmen der Aktion “Unternehmer tun Gutes” unserem Schokofair Schulprojekt der Montessori-Hauptschule einen Startplatz geschenkt. So konnten Schüler, Lehrer und Freunde unserer Schule zeigen, was die Paddel hergaben. Und so war es ein Riesenspaß und eine ebenso große Freude, dass wir schon bei der ersten Regattateilnahme den 1.Platz im Bronzefinallauf erreichten.
Großen Erfolg hatte auch unsere Info-Aktion: Viele hundert interessierte Teilnehmer und Besucher der Drachenbootregatta konnten über unser Projekt “Schokofair – Stoppt Kinderarbeit!” informiert werden. Wir hatten viele Gespräche, die zeigten, dass die überwiegende Mehrheit die Duldung der Kinderarbeit und der Kindersklaverei durch die Schokoladenindustrie ablehnen. Viele unterstützten spontan unser Projekt mit ihrer Unterschrift und beteiligten sich an der Fotoaktion “Zeig Dich für Schokofair”!
Wir Montis erlebten eine tollen Tag mit Teamgeist und fanden es wunderbar, wie freundlich wir vom Veranstalter und den anderen Unternehmen-Teams aufgenommen wurden.
“Schokofair – Stoppt die Kinderarbeit !” ist unter den 4 Preisträgern beim WDR-Kinderrechtepreis 2012. Heute erreichte unsere Schule die Entscheidung der WDR-Jury!
“Gewinner WDR-Kinderrechtepreis 2012 stehen fest:
Die Entscheidung ist gefallen: Vier Initiativen werden in diesem Jahr mit dem WDR-Kinderrechtepreis ausgezeichnet. Den 1. Preis erhält ein Projekt gegen Mädchenmorde in Indien. Der 2. Preis geht an einen Verein, der sich intensiv um gewaltgeschädigte Kinder in Frauenhäusern kümmert. Mit dem 3. Preis wird ein Schulbauernhof für behinderte und nichtbehinderte Kinder geehrt. Eine besondere Anerkennung hat die Jury ausgesprochen für ein Schülerprojekt gegen die Ausbeutung von Kinderarbeitern bei der Kakaoernte.”
Hier der offizielle Text der Jury zur Begründung der Auszeichnung für unser Schokofair-Projekt:
“Eine besondere Anerkennung sprach die Jury aus für die Initiative Schokofair an der Montessori-Hauptschule Hermannplatz in Düsseldorf. Hier haben Schüler aus eigenem Antrieb umfangreiche Aktionen gestartet, um auf die unmenschliche Ausbeutung von Kinderarbeitern bei der Kakaoernte aufmerksam zu machen. Die Jury betonte, dass sich hier Schüler freiwillig für ein wichtiges kinderpolitisches Anliegen engagieren.
Die Kinderjury fand es besonders wichtig, öffentlichen Druck aufzubauen, damit `es den Schokoherstellern nicht länger piepegal ist, ob Kinder durch ihr Profitstreben kaputt gehen`.“
Im Rahmen unseres SchokoFair-Projektes sind wir bei Youtube auf eine ausführlichere Dokumentation zum Thema “Kinderarbeit in der Schokoladen-Industrie” gestoßen. Sie zeigt vor allem das harte Schicksal der Kindersklaven in Afrika auf.
Die Dokumentation lief bereits im Jahr 2010 in der ARD und wurde seither mehrfach in den dritten Programmen der ARD und auf Arte wiederholt.
Übrigens: Die oben auf Foto abgebildete zwölfjährige Mariam, konnte während der Dreharbeiten durch die Einheimischen, mit denen der Filmemacher zusammenarbeitete, aus den Händen der Menschenhändler befreit werden.
Das Video kann auch in der ARD-Mediathek angeschaut werden. Auch Spiegel-Online widmete dem Film im Jahr 2010 einen Bericht.
Foto: ARD, “Schmutzige Schokolade”
Wir sammeln online und offline Unterschriften gegen Kinderarbeit in der Kakaoproduktion. Unterstütze uns und zeichne unsere Petition!