(…) Besondere Anerkennung sprach die Jury der Initiative „Schokofair“ der Montessori-Hauptschule Hermannplatz in Düsseldorf aus. Schüler haben dort eigenständig Aktionen ins Leben gerufen, um auf die unmenschliche Ausbeutung von Kinderarbeitern bei der Kakaoernte aufmerksam zu machen. In einer Broschüre, die im September veröffentlicht wird, werden die etwa 100 Projekte, die für den „WDR-Preis für die Rechte des Kindes“ eingereicht wurden, dokumentiert. Die offizielle Preisverleihung findet am 23. September im Rahmen des Weltkindertags statt.(…)
Die Montessori-Hauptschule hat es geschafft: Beim diesjährigen Düsseldorfer Schulpreis gewannen wir am 07. Februar den zweiten Platz. Teilgenommen haben wir in diesem Jahr mit unserem SchokoFair-Projekt, welches das Thema Kinderarbeit in der Schokoladenproduktion thematisiert.
Während der Veranstaltung hatten wir die Möglichkeit, unser Projekt den Anwesenden ausführlich vorzustellen. Viele wollten daraufhin sofort unsere Aktion unterstützen, und unterschrieben unsere Unterschriftenliste gegen Kinderarbeit zur späteren Überreichung an den Bundesverband der Süßwarenhersteller in Bonn.
Der Schokoladenhersteller SAROTTI bringt es fertig, für seine Serie besonderer Herkunftsschokoladen mit der Elfenbeinküste zu werben. Dick und fett verkündet man stolz per Siegel “Kakaosplitter aus der Elfenbeinküste”.
Wer den Plus-Minus-TV Beitrag von ARD-Redakteur Taßler (siehe unten) gesehen hat, weiß um die Problematik, die mit diesem Rohstofflieferland verbunden: Kinderarbeit ist dort weit verbreitet und in vielen Kakao-Anbauregionen “voll normal”.
Auf der Seite “Aktiv gegen Kinderarbeit” erfährt man über die Firma Sarotti, dass sie sich wie viele Firmen offiziell gegen Kinderarbeit aussprechen, aber zu keinem entsprechenden Verhaltenskodex verpflichten.
Wir würden zu gern mal die Plantagen in der Elfenbeinküste besuchen, die Sarotti als Herkunftsbetriebe für ihre Kakaobohnen-Rohstoffe nutzt!
Am 08. Juli 2010 besuchte uns der ARD-Redakteur Herr Taßler in unserer Schule. Tobias bereichtete darüber wie uns sein Film zu unserem Projekt gebracht hat und was wir bisher unternommen haben.
Herr Taßler war sehr erfreut und erstaunt, dass sein Film eine solche Reaktion einer Schule hervorgerufen hat. Er ermunterte uns weiter zu machen und versprach, bei weiteren Erfolgen und Aktionen des Projekts auch im Fernsehen darüber zu berichten.
Unser Schoko-Fair-Projekt wurde von dem Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf (AWO), Bernd Flessenkemper und dem Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, ausgezeichnet.
Für unser Projekt „Schoko-Fair”, das auf die weltweite Verletzung von Kinderrechten bei der Schokoladenherstellung hinweist, erhielten wir Schüler einen Sonderpreis. Die Jury sah die Kriterien „Hinschauen, Engagement und Bildung” in herausragender Weise erfüllt.
Auszug aus dem SV-Protokoll vom 22. Juni 2010:
Zu 5: Bisher sammelten schon viele Klassen Unterschriften für das SV-Projekt
„Schokolade ja, aber ohne Kinderarbeit“. Die Unterschriftenliste kann beim Sekretariat abgeholt werden. Volle Unterschriftenlisten bitte auch dort wieder abgeben.
Im Rahmen des Schoko fair – Projekts wurde der Film „Kinderarbeit in Westafrika“ angeschaut.
Dieser Dokumentationsfilm zeigt, wie leicht Kinder in Westafrika zu Sklaven gemacht werden. Wenn die Eltern nicht gut auf ihre Kinder aufpassen, verkaufen sogenannte „Schlepper“ die Kinder wie Sklaven an Bauunternehmer oder andere, die billige Arbeitskräfte brauchen. Die Kinder haben in Ländern wie der Elfenbeinküste, Togo oder Ghana kaum Rechte und Schutz. Die Polizei und Behörden helfen ihnen nicht, da sie bestechlich sind.
Deshalb haben sie sich mutige Afrikaner, unterstützt von internationalen Hilfeorganisationen, zu Aktionsgruppen zusammengeschlossen, um privat den Kindern zu helfen.
Herr Richert von der evangelischen Missionsarbeit wird am Mittwoch (23.6.) einige Klassen besuchen und von Hilfeprojekten berichten. Interessierte Klassensprecher sind dazu ab 10 Uhr zum Treffen mit Herrn Richert in die Aula eingeladen.
Er wird von der GEPA berichten, die sich für „Fairtrade“ (fairen Handel) einsetzt. Hinter der Fairtrade-Gesellschaft GEPA stehen große Hilfepartner, wie „Brot für die Welt“ und „Misereor“. Die GEPA verkauft nicht nur Schokolade „fair“ (d.h. sie zahlt den Bauern bessere Preise für die Kakaobohnenernte), sondern sie kümmert sich auch darum, dass die Kinder nicht arbeiten müssen, dass die Bauern für ihre Kinder Schulen bekommen. Auch für ärztliche Ambulanzen, Wasserversorgung usw. sorgen sie vor Ort. Wer Fairtrade-Schokolade kauft, unterstützt damit gleichzeitig die Förderprojekte. Sarah, Ceyda, Orhan, Tobias und Felix sowie Filiz und Juliana wollen sich dafür einsetzen, dass die SV weitere Aktionen plant, z.B. bei unserem „Tag der offenen Tür“ einen Infostand des Schoko fair-Projekts.
Tobias und Felix von der SV haben noch weitergehende Ideen: Sie wollen dass sich die Schule überlegt, ob sie mit einer Selbstverpflichtung mit gutem Beispiel vorangeht. Wenn Lehrer Kaffee trinken, wäre fair eingekaufter Kaffee super!
Im Schulbüdchen wird der Anteil des Fair eingekauften Schritt für Schritt vergrößert. Auch die Schulküche könnte bei dem Einkauf immer mehr Fairtrade-Produkte verwenden.
Dies soll in einer der nächsten SV-Sitzungen und wenn möglich auch in einer Schulkonferenz-Sitzung eingebracht werden.
Am Samstag, 10.9.2011, ging unsere Schoko fair-Redaktion auf Sendung bei Antenne Düsseldorf. 1 Stunde waren wir im Radio über “Die dunklen Seiten der Schokolade” auf Sendung.
Wer die Sendung verpasst hat, kann die Moderationen und Interviews (allerdings ohne Mukke … vielen Dank an die GEMA:) anhören.
Inzwischen konnten wir bereits mehrere hundert Unterschriften für unser Projekt sammeln. Wir informierten am Tag der offenen Tür im Juli mit einem eigenen Stand über die Hintergründe unseres SchokFair-Projekts. Wir verkauften dort Fairtrade-Schokolade von der Gepa und sammelten Unterschriften.
Auch die verschiedenen Klassen sind inzwischen auf das Projekt aufmerksam geworden. So gab es eine Veranstaltung der SV in der Aula, die rege besucht wurde. Herr Richert von der evangelischen Missionsarbeit berichtete über die Lage der Bauern und Kinder in der dritten Welt, speziell bei der Kakaobohnen-Ernte. Viele Schüler wollen nun auch aktiv werden und Unterschriften sammeln
Wer mithelfen will kann sich gerne hier die Unterschriftenliste runterladen und mitsammeln. Bitte gebt die Unterschriftenliste im Sekretariat der Schule ab.
Auszug aus dem SV-Protokoll vom 26. Mai 2010:
Zu 3: Tobias und Felix aus der 8 b stellten zusammen mit Georgi aus der 10 B ein neues Projekt vor. Es geht darum, dass uns die Süßwarenhersteller wie Nutella, Mars, Nestlé, Milka usw. seit Jahren etwas vorenthalten. Unsere Schokolade, die wir so gerne essen, beruht höchstwahrscheinlich auf Kinderarbeit und sogar auf Kindersklaverei in Westafrika. Vor allem aus der Elfenbeinküste bezieht nämlich unsere Schokoindustrie die Rohstoffe: die Kakaobohnen.
Die Klassensprecher sahen sich einen Fernsehbericht der ARD vom 16.3.10 an. Dort konnte man sehen, dass dort fast nur Kinder für die Kakaobohnenernte schuften, sie können keine Schule besuchen!
Einige Klassensprecher äußerten aber Zweifel, ob man gegen die großen Konzerne was ausrichten kann. Einige äußerten auch Bedenken, dass unsere Schokolade teurer werden könnte, wenn die Schoko-Industrie den Bauern mehr Geld zahlen würde.
Die meisten Klassensprecher waren aber eher sauer, dass die Süßwarenindustrie schon seit 2001 versprochen hatte, gegen die Kinderarbeit was zu unternehmen, doch bis jetzt ist fast nichts passiert! Nur 1% des gesamten Schokomarktes wird mit „Fairtrade“ durchgeführt (Garantie für bessere Bezahlung der Bauern und Ablehnung von Kinderarbeit).
Fatima schlug deshalb vor, die von Tobias, Felix und Georgi vorgelegte Unterschriftensammlung (siehe Rückseite) in den Klassen zu diskutieren, ob viele Unterschriften gesammelt werden sollen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.Der ARD-Redakteur Herr Taßler und ein Mitarbeiter der kirchlichen Missionsarbeit Herr Richard bieten uns übrigens Hilfe an. Herr Taßler will über unsere Arbeit im Fernsehen berichten und Herr Richard bietet an, dass er sich gern als Referent in die Klassen einladen lässt, um über die dunklen Seiten der Schokolade zu informieren.
Wir sammeln online und offline Unterschriften gegen Kinderarbeit in der Kakaoproduktion. Unterstütze uns und zeichne unsere Petition!