Lieber Weihnachtsmann, liebes Christkind!
Zu Weihnachten ist es ja Tradition, dass Kinder sich etwas von Euch wünschen dürfen. Aus diesem Grund haben wir auf der diesjährigen SchokoFair-Weihnachtsfeier unsere Wünsche zu Papier gebracht. Auch Schülerinnen und Schüler des Suitbertus-Gymnasiums, die schon seit längerem zu SchokoFair gehören, feierten mit. Hier nun unser Wunschbrief:
Wir Schülerinnen und Schüler von Schokofair haben in den letzten Jahren viele Dinge bei der Schokoladenindustrie mitbekommen, die uns sehr traurig machen. In der Schokolade, die wir hier alle gern essen, ist zu großen Anteilen Kinderarbeit enthalten.
Bei der Kakaobohnenernte (z.B. in Westafrika, insbesondere der Elfenbeinküste) müssen über eine Million Kinder schuften, viele davon sogar als gekaufte Kindersklaven. Dies ist durch die UNO und die ILO weltweit geächtet und verboten und in nahezu allen Staaten illegal. Übrigens auch in der Elfenbeinküste, wo fast 50% des Kakaos weltweit herkommt.
Die Kakaobohnenernten wären ohne die kostenlose oder extrem billige Kinderarbeit. (ca. 220 $ kostet ein Kind) nicht zu machen. Die Schokoladenindustrie, auch bei uns in Europa und Deutschland, zahlt den Kakaobauern viel zu wenig Geld, macht aber Milliarden Umsätze und Gewinne. Die Bauern können vom Verkauf ihrer Kakaoernte kaum leben, viele können sich keine erwachsenen Arbeiter leisten. Die armen Kakaobauern haben kein Geld, um ihre Kinder zur Schule zu schicken und können ihnen auch keine medizinische Versorgung bezahlen.
Je mehr wir an Informationen durch Filme und Presse erhalten haben, umso mehr sind wir geschockt, traurig und auch immer mehr wütend. Denn die Schokoladenhersteller wissen dies alles spätestens seit dem Jahr 2001 als sie selbst versprachen, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit bis zum Jahr 2005 zu beseitigen. Immer wieder wurde der Zeitrahmen von ihnen verändert und nach hinten geschoben. Mittlerweile soll es das Jahr 2020 sein.
Millionen werden in die Schokoladenwerbung gesteckt. Gezeigt wird dort eine Welt voller Harmonie und Liebe. Uns ist es sehr wichtig, dass endlich auch ein Stück dieser heilen Welt an die von der Schokoladenindustrie ausgebeuteten Kinder in der Welt geht. Uns liegt es am Herzen, dass es allen Kindern auf der Welt gut geht!
Damit sich JETZT bereits etwas ändert, haben wir zu Weihnachten einige Wünsche und Bitten:
- Wir wünschen uns, dass die Verantwortlichen der Schokoladenindustrie nicht nur Arbeitskreise und Foren gründen und diskutieren, sondern jetzt etwas für die Kinder tun und verändern.
- Wir wünschen, dass die Firmen wie z.B. die GEPA, die mit Fairtrade handeln, weiter machen und noch mehr helfen können.
- Wir wünschen uns von Konzernen wie Mars (Balisto), LIDL, Penny, Aldi und Rewe, dass sie noch viel mehr Produkte mit 100% zertifiziertem Kakao auf den Markt bringen. Diese zertifizierten Produkte sollen bei der Kakaoernte ohne Kinderarbeit auskommen. Einen Anfang haben sie ja schon gemacht.
- Von Ferrero wünschen wir uns, dass sie uns nicht nur berichten können, an vielen Tagungen und Arbeitskreisen teilzunehmen, sondern sofort etwas Entscheidendes zu verändern. Wir wünschen uns sehr, dass Ferrero schon ab 2013 eine erste Produktlinie mit 100% zertifiziertem Kakao verwirklicht und wir wünschen uns, dass sie mit der Marke Kinder (Kinderschokolade, Kinder- Überraschung,- Country usw.) beginnen. “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!” (Erich Kästner)
- Wir wünschen uns, dass sich alle Schokoladenhersteller bereit erklären, ihren zertifizierten Kakao tatsächlich extern kontrollieren zu lassen. Wir Schüler können unsere Tests und Arbeiten ja auch nicht selbst kontrollieren (Könnten wir´s, dann würden wir vermutlich auch schummeln) :-).
- Von Sarah Connor und Ihrem Management unter Leitung von Florian Fischer wünschen wir uns, dass Sie bei unseren anstehenden Gesprächen mit Ferrero teilnehmen. Sarah Connor könnte sich so ein eigenes Bild vom dem Konzern machen, für den Sie ihren guten Namen als Patin für “Dein Gesicht für Kinderschokolade” zur Verfügung stellt.
- Und von unseren Promis wie Wolfgang Niedecken und Inka Bause wünschen wir uns, dass sie uns weiterhin so toll und tatkräftig helfen.