Kinderarbeit ist heute leider bei der Kakao-Ernte die Regel, immer noch! Allein in Ghana und der Elfenbeinküste arbeiten 1,8 Millionen Kinder, über 600.000 von ihnen unter schlimmsten Bedingungen. Die beiden Länder sind die Haupt-Lieferanten für den weltweiten Kakao-Bedarf, auch für die deutsche Schokoladenindustrie. Die meisten Schokoladenprodukte in Deutschland stehen im dringenden Verdacht, mit Kinderarbeit geernteten Kakao zu verarbeiten.
Selbst die „nachhaltigen Zertifizierer“ wie UTZ Certified und Rainforest Alliance sind umstritten, da ihre Hilfe vor allem darin besteht, den Bauern durch Schulungen bessere Ernten zu ermöglichen. Aber was haben die Kakaobauern heute von mehr Ernte, wenn sie dafür weniger Geld auf dem Weltmarkt bekommen? Dazu kommt, dass zu viel Kakao auf dem Markt angeboten wird, auch deshalb sinkt der Preis für Kakao.
Solange in London und New York an der Börse mit Nahrung spekuliert bzw. gezockt wird, kann das geschehen, was seit Beginn 2017 eine Katastrophe genannt werden muss. Die Börsenspekulanten haben erreicht, dass der Weltmarktpreis für Kakao von 3000 Dollar/Tonne auf unter 2000 Dollar/Tonne abgestürzt ist (https://www.finanzen.net/rohstoffe/kakaopreis).
Wenn ein Kakaobauer 2016 nur 60 Cent pro Tag verdiente, so bekommt er in diesem Jahr noch weniger. Zum Überleben braucht aber ein Mensch laut Weltbank-Berechnungen wenigstens 1,90 Dollar pro Tag (https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/190-dollar-pro-tag-mindestens/story/28058084).
Die Kakao-Bauern können sich aufgrund der globalen Preispolitik oft keine erwachsenen Erntehelfer leisten und greifen, aus der Not heraus, oft auf die Ausbeutung der eigenen Kinder oder sogar auf gekaufte Kindersklaven zurück.
Durch die Ausbeutung auf den Kakao-Plantagen werden den Kindern Grundrechte wie z.B. auf Schulbildung, Gesundheit und Freizeit usw. verwehrt.
Neben langfristigen hilfreichen fairen Programmen der Kakao-Wirtschaft (z.B. GEPA) ist eine schnelle Sofort-Hilfe dringend notwendig, um die Ursache von Kinderarbeit, die Armut der Kakaobauern, zu bekämpfen.
Unsere Umfrage hat ergeben, dass über 90% der Verbraucher in Deutschland bereit sind, 2 Cent mehr pro Schokoladen-Produkt als Direkt-Hilfe zu zahlen, um Kinderarbeit in den betroffenen Ländern mit sofortiger Wirkung zu mildern. Dies ermöglicht die Einstellung von mehr erwachsenen Erntehelfern oder z.B. die Anschaffung von stabilen Fahrrädern, um die weiten Strecken bis zur Schule überbrücken zu können etc.
Nur 2 Cent mehr ergeben bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 100 Tafeln Schokolade pro Bundesbürger eine Summe von 160 Millionen Euro pro Jahr, allein in Deutschland (100 Tafeln x 2 Cent = 2 € x 80 Millionen Einwohner). Dies ist ein Vielfaches der bisher aufgewandten Hilfsgelder.
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